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tanz-szene NRW


takao baba
?Bei meiner Produktion spielt die Musik eine zentrale Rolle?, sagt Takao Baba. ?Ich versuche sehr nah an der Musik zu arbeiten und deren Flow und die Atmosphäre visuell umzusetzen.?

BARNES CROSSING
Fünf in Köln lebende Choreographinnen gründeten 2006 das Netzwerk Barnes Crossing, benannt nach der Erfindung des Amerikaners Barnes: An einer solchen Straßenkreuzung haben alle Fußgänger gleichzeitig Grün. Sicherheit und Freiheit.
www.barnescrossing.de
icon Ps26 barnes crossing doppelseite.pdf (211.06 KB


CHRISTINE BRUNEL
?Solange ich Raum unter den Füßen habe, kann ich tanzen?, sagte Christine Brunel in einem Interview. Schon in ?solange? verbinden sich die beiden Phänomene, die sie stets von neuem mit ihrem Tanz erforscht und bearbeitet: Es bezeichnet zeit, aber deutet ? im Ursprung ? auch auf Räumlich-Dingliches.


DOUBLE C
?Sind wir es, die sich bewegen, oder werden wir bewegt?? Diese elementare Frage stellt sich der Choreograph Wu bei der neuesten Produktion.  Vor ein paar Jahren kreuzten sich weitgereiste Wege zweier Tänzerleben in Wuppertal, und seit 2001 bewegen sie zusammen das Produktionsteam Double C: Chrystel Guillebeaud und Chun-Hsien Wu.

 
RAFAËLE GIOVANOLA
Jeder hat Macken. Persönlichkeiten stoßen mit ihren Kanten an andere Kanten. Man steht sich selbst im Weg oder dem anderen, und doch ist ein haltbarer Mensch auch mal gut zum Anlehnen. So entstehen holperige, verquirlte und kunstfertige Muster des Umgangs miteinander, die sich nie festlegen lassen auf eine einzige Berechnung der Linien: Sie sind in Bewegung.


DANIEL GOLDIN
Der Sohn osteuropäischer Einwanderer wurde 1958 in Buenos Aires ge-
boren und studierte dort Schauspiel, Musik, Malerei, Ballett und zeitgenössischen Tanz. Die Wigman-Schülerin Renate Schottelius schärfte seine Sinne für Tanz und fürs Choreographieren, das er 1982 begann. 1987 reist  Daniel Goldin in die Heimat jener Lehrerin, studiert an der Folkwang Hochschule, tanzt beim Folkwang Tanzstudio und in Wuppertal bei Pina Bausch.
www.stadttheater.muenster.de
icon Ps31 daniel goldin.pdf (134.49 KB)


MARCUS GROLLE
Seit Jahren arbeitet Marcus Grolle an den Stellen, wo sich Tanz mit der Frage nach Realität kombiniert: in Kooperation mit Schauspiel oder mit Inspiration aus Film, Literatur, dem Leben. ?In meiner Arbeit interessiert mich die kreative Auseinandersetzung von Tanz-/Bewegungskunst mit Wortkunst, von tänzerischer Abstraktion mit konkreter Situation.



ANGIE HIESL
Die Projekte von Angie Hiesl Produktion sind Geschichten des Alltags verwandt: schwebend undramatische Begebenheiten oder Zustände, die sie mit ihren Aktions-Installationen in Räumen und mit Leuten eher freizulegen scheint als hinzu zu erfinden. Immer wieder begegnet das Festgelegte - Routine, Steine - der Freiheit, sonderbaren Einfällen und dem Wasser.


RAIMUND HOGHE
Einfachheit, Klarheit und Knappheit,(...) noch immer voller Lebenshunger, Offenheit, Wunden, so beschrieb er die Gedichte von Rose Ausländer, die damals nur noch liegen konnte. Die Worte des Journalisten Raimund Hoghe, mit denen er von Gesprächen mit Zeitgenossen berichtete, scheinen zu passen zum Blick auf seine späteren choreographischen Werke ? wo es außer ums Betrachten auch um das Erspüren der Schatten von Körpern und Dingen geht
und das Entziffern von Zeichen, Bezügen.


HENRIETTA HORN
In ?.Blauzeit.? wirft ein Tänzer Krabbeltierchen aus Plastik auf eine Glas-
scheibe und schaut ihnen zu: Durchs eigene Gewicht gezogen, lösen sich mit leisem Schmatzen einzelne Saugnapffüße, schleudern den Körper herum, finden wieder Halt, fallen ein Stück weiter, fangen sich. Rhythmus und exakte Bewegungsfolge sind nicht vorhersagbar, deshalb saugt sich der Blick an ihnen fest.
www.folkwang-tanzstudio.de
icon Ps35 henrietta horn.pdf (164.67 KB)
Es ist wohl kein Zufall, dass sie die neue Produktion ?Gift? nennt: Geschenk. Und falls es sich doch um deutsches Gift handeln sollte, dann ein märchenhaftes, dessen erstarrende Wirkung der Kuss eines Prinzen aufheben kann. In-Jung Jun versteht ihre Bühnenwerke als Geschenke ans Publikum und würde am liebsten kein Produkt darbieten, sondern den Entstehungsprozess, der ihr selbst so kostbar ist.

icon Ps36 in jung jun.pdf (107.17 KB)


RODOPHO LEONI
Was ist ein Punkt? Er hat keine Ausdehnung, keine Größe, nur einen Ort. ?The most basic visual entity is the point. The point has no size, but it has a location.? Damit beschreibt Rodolpho Leoni die Anfangsidee seiner neuesten Produktion ?Mesh?, die im April 2007 auf PACT Zollverein Premiere hatte. Ein Punkt ist nicht Stillstand. So wie man beim nahen und geduldigen


CLAUDIA LICHTBLAU
Füße auf Geröll, Schritte an Schienen, hände auf Stahl und Worte ins leere. Wer sich das ansieht, ist auch mit drin in der landschaft, im von Menschen geschaffenen und abgenutzten Gelände, in den Ruinen einer industrie, die sich einst ins innere der Erde bohrte. irgendwann war Schluss und sie wurde still gelegt.


AMANDA MILLER
Die Füße in Neuschnee setzen. manchmal sehen ihre Tänze so aus. Wohin jemand geht, da ist schon etwas. eine imaginäre Linie verbindet zwei Leute und wird vom Dritten gekreuzt, die neue Verbindung wird wiederum durchquert. Weggeflechten, durch Zwischenräume laufen - dieses Aufmerksamkeitsspiel baut Amanda miller 1988 in ihr Stück ?pretty ugly? ein, nach dem sie verändert sie sogleich: Wo nichts ist, tanzt etwas. Hier gibt es keinen Halt.

MOVINGTHEATRE.DE
In dem, was seit 1997 movingtheatre.de heißt, steckt seit 2003 auch Tanz. Das Kölner Ensemble ohne feste Spielstätte produziert Schauspielstücke (im tourfähigen Format), Musik- und Filmprojekte, und ihre Tanzsparte ist ?die größte und aufstrebendste?, wie Schauspieler, Regisseur und Ensemblechef Achim Conrad sagt, der sie mit den Choreographen Massimo Gerardi und Emanuele Soavi leitet. 2006 gewinnen sie gleich zwei Preise, den Kölner Theater- und den Tanzpreis.


MORGAN NARDI
Es sind Phantasien, die sich durch Wände und durch Schädeldecken bohren. Man meint, vor einem Vermeer-Bild zu stehen, doch wandert eine Kamera durch die Alte-Meister-Galerie eines Hauses im Spielzeugformat, und das Haus ist ein Abbild des Raumes, in dem sich der Zuschauer befindet, der auf das Abbild schaut und auf die Video-Projektion und auf ein unwirkliches Paar mit Tiermasken und dabei sprechblasenförmige Kekse verspeist.


LORCA RENOUX
Er machte schon immer viel Sport, sein erster Kontakt mit Kunst war, mit 13 Jahren, der Beginn seiner jahrelangen Aktivität in der Graffitiszene, sagt er. Lorca Renoux wurde 1971 in Evry in Frankreich geboren, wohnte später in Montreuil am Rande von Paris. Er studierte Sportpädagogik in Paris und dabei mit dem Tanz.


BEN J. RIEPE
?Als Tempelratte wiedergeboren zu werden ist der Garant für ein sicheres, behütetes und sorgenfreies Leben.? Das lernt man auf www.planet-wissen.de. Auch, dass (noch besorgte) Inder glauben, weiße Ratten bringen Glück, und in jenen Tempeln stundenlang versuchen, sie mit Leckereien anzulocken. Beim Choreographen Ben J. Riepe, der eines seiner Stücke ?Weiße Ratte? nannte, sehen die Menschen aus, als seien sie irgendwo auf dem Weg zum Tempel in unterirdischen Gängen verloren gegangen.


JEAN LAURENT SASPORTES
Die Zeit vertreiben, in dem man sich ihr nicht entgegen stellt. Sich in den Moment verpflanzen, mit dem Wind gehen. Neues beginnen: Im Jahr 2005 etabliert Jean Laurent Sasportes in Wuppertal eine Aufführungsreihe für Tanz - Ikonoklaste - für Choreographen der Regin und Gäste.


SABINE SEUME
?Nur die notwendigen Schritte auf die Bühne zu bringen?, sei ihr Wunsch, sagt Sabine Seume. Geboren 1963, ging sie nach der Ausbildung in klassischem und modernem Tanz an der Folkwang Hochschule sowie Engagements in Essen und in der Schweiz nach Japan. Sechs Jahre tanzte sie in der rein weiblich besetzten Butoh-Kompanie Ariadone von Carlotta Ikeda und beschäftigte sich mit künstlerischen Ausdrucksformen asiatischer Kulturen.


YOSHIE SHIBAHARA
Die Essenz des Tanzes stellt für mich die "Begriffslosigkeit" der Bewegung dar. Ich versuche den Ausdruck zu finden, der das Wort übertrifft", sagt Yoshie Shibahara, die alles Tanztheatrale vermeiden möchte, in ihren Choreographien auf Stilisierung setzt und die "Darstellung universell erfassbarer Emotionen" sucht.
www.shibahara.kulturserver-nrw.de
icon Ps46 yoshie shibahara.pdf (119.80 KB)


GERALDO SI
im brasilianischen Mato Grosso, in aquidauana, wird Geraldo Si Loureiro 1961 geboren. Mit 17 Jahren beginnt er eine Ballettausbildung und gründet 1981 mit Kollegen das Tanzensemble Pantanaliadança. er studiert Mathematik und Kunstpädagogik, belegt Kurse in Modern Dance und Ballett in Sao Paulo und arbeitet mit Tanzkompanien wie Neon Cia de dança, Teatro Brasileiro de Dança und Marzipan sowie für Schauspiel- und Kindertheaterproduktionen und TV-Serien.


MARK SIECZKAREK
Auf Glas ? gibt es das? Dinge sind hinter Glas, zwischen oder unter oder sind aus Glas gemacht. Doch hier geht jemand auf Glas. Er tanzt. Das Glas könnte für die besondere Verbindung von Durchsichtigkeit und Helligkeit mit beharrender kristalliner Stärke und mit Zerbrechlichkeit stehen. Für Glitzer und Wunden schneidende Kanten.


STEPHANIE THIERSCH
In dem wahnsinnigen Durcheinander der Realität ? Doch lauert nicht hinterm Auge im Hirn der Wahn und projiziert seine Bilder vor sich auf die Welt? Wo genau beginnt denn die Verwirrung zwischen Wahrnehmung und Wirklichkeit? Der Körper mit seinen Sinnen, seinem Verstand, seiner Form und seinen Gefühlen ist durchlässig und jener Realität, auch der menschengemachten, ausgesetzt. ? suche ich (...) Zustände der Schwerelosigkeit.


ALEXANDRA WAIERSTALL
der titel ihrer neuen Produktion ist wie ein Programm: ?Crossing Borders?. er spricht von linien, die der Mensch der Geographie aufgezwungen, zwischen sich und die Anderen gezogen hat, und von der Bewegung, die diese trennung überwindet. oder von der Utopie: sie überwinden zu können. oder, in der anderen lesart, von den Grenzen, die einander durchschneiden und Muster bilden.



VA WÖLFL
Was da zu sehen ist, ist nur das, was zu sehen ist. Zu fragen, was es sonst noch ist, wozu es da ist und was "da" ist, führt zu schwankenden Grund. Dass der schwankt und glitscht und mindestens doppelt ist, gehört zum Sehen dazu.


Silke Z.
Was spielt sich ab zwischen Menschen? Was passiert beim einen und beim anderen und auf der Strecke, die beide verbindet? Das Hin und das Her und Gegeneinander und Miteinander. Anschauen, Anfassen. Kontakt in jeglicher Form - er findet auf der Bühne statt, aber auch Darsteller und Publikum treten in Beziehung zueinander.